Das "volle Korn" der Hafer, ist ein wahrer Alleskönner und er begleitet uns fast täglich. Die Meisten von uns kennen und verwenden Haferflocken zum Frühstück, derweil auch als Overnight Oats oder Porridge zubereitet.
Aus reinem Interesse zum Hafer und deren wertvollen Eigenschaften wollte ich daraus ein komplett neues Gericht zaubern und so sind diese Süßkartoffel-Hafer-Bratlinge mit Radieschen-Kresse-Dipp entstanden.
Wusstest du, dass Hafer immer Vollkorn ist?
Egal in welcher Form, ob Haferflocken kernig, feinblättrig oder Hafer wie hier in Form von Hafergrütze - Hafer gilt immer als Vollkorn und liefert uns wertvolle Nährstoffe für den Alltag.
Für all diejenigen die sich nun wie ich zu Beginn fragen, was denn aber auch Hafergrütze ist: Hafergrütze sind grob geschrotete/ gemahlene Haferkörner. Wer eine Getreidemühle oder einen Thermomix hat, kann Hafergrütze also einfach selbst herstellen.
Meine Familie und ich dürfen uns glücklich schätzen und bezeichnen uns als experimentierfreudige Querbeet-Esser. Wir müssen aus gesundheitlichen Gründen auf kein Lebensmittel verzichten. Da meine Eltern eine Metzgerei besitzen und ich mit Fleisch- und Wurstwaren die perfekte vertrauensvolle Bezugsquelle habe, essen wir nach wie vor tierische Produkte, nur dies wie alles auf unserem Speiseplan mit Maß und Ziel.
Ich möchte diese Bratlinge keinesfalls als Ersatz für die schwäbischen Fleischküchle, anderweitig auch Fleischpflanzerl, Buletten oder Frikadellen genannt anpreisen. Unser Sohn Tom liebt die Fleischküchle seines Opas und ich könnte ihm die Bratlinge keineswegs als Pendant zu Opas Besten Stücken auf den Teller legen. Kinder sind doch immer wieder ein gutes Beispiel dafür, wie verkehrt wir Dinge manchmal betrachten, nur weil vegetarische Bratlinge und Fleischküchle dieselbe Form haben, geschmacklich sich aber so sehr voneinander unterscheiden.
Betrachten wir also die Welt mit Kindesaugen und freuen uns über ein gesundes und vollwertiges Essen was ganz und gar nicht an Geschmack einbüßt.
Ich muss euch an dieser Stelle gestehen: Bei allem was man in der Pfanne braten muss, ob Schnitzel oder Bratlinge, ich mache am Ende drei xxx und meine Küche sieht nach einer wahren Küchenschlacht aus. Das ist ein Grund, warum ich die Zubereitung der Bratlinge im Ofen bevorzuge. Sicherlich kennt ihr das, wenn die liebevoll geformten Teilchen am Ende einem Scheiterhaufen ähneln und man gar keine Lust mehr hat irgendetwas davon zu Essen. Wichtig für das Braten im Ofen ist, dass auch das Backpapier vorab gut gefettet wird und die Bratlinge ebenfalls mit Öl eingepinselt werden. So werden sie schön kross, bekommen eine goldbraune Farbe und haften nicht am Papier/ Blech.
Übrige Bratlinge können am nächsten Tag toll in einen Wrap eingerollt werden oder eignen sich als Veggie-Burger.
Zutaten für ca. 16 Bratlinge:
300 g Süßkartoffel
150 g Hafergrütze (altern. Bulgur*)
1 rote Zwiebel
1 Knobi-Zehe
1-2 TL Currypulver
2 EL gehackte Petersilie
400 ml Gemüsebrühe
3 EL Haferflocken, fein
Salz / Pfeffer
Öl
Zutaten für den Radieschen-Kresse-Dipp:
250 g Quark 20%
150 g Griechischer Joghurt oder Saure Sahne
1 Bund Radieschen
1 Beet Kresse
1 TL Senf
1 TL Leinöl oder anderes gutes Öl
Pfeffer / Salz / Kräutersalz
Zubereitung:
Süßkartoffel schälen, in feine Würfel schneiden und im Topf mit Gemüsebrühe für ca. 18 Min. leicht köcheln lassen. Die Brühe abgießen und auffangen, Süßkartoffel mit einem Kartoffelstampfer oder Gabel zerdrücken. Zwiebel + Knobi-Zehe in feine Würfel schneiden und im Topf mit Öl glasig dünsten. Currypulver und Hafergrütze zugeben, kurz mit anschwitzen und mit 300 ml Brühe vom Süßkartoffel-Sud ablöschen. Die Hafergrütze bei geringer Hitze für 10 Min. garen. Das Süßkartoffelmus mit gehackter Petersilie und den Haferflocken unterrühren, mit Salz + Pfeffer würzen. Anschließend den Brei ca. 1 Stunde quellen und abkühlen lassen.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit Öl fetten. Aus dem Teig mit feuchten Händen, sowie mit Hilfe eines feuchten Esslöffels zu Taler formen. Die Bratlinge auf das Blech setzen und mit Öl bepinseln. Bei 180°C Umluft für 20 Min. backen, anschließend wenden, nochmals mit Öl bepinseln und weitere 20 Min. backen.
Für den Dipp den Quark mit Joghurt, Senf, Öl sowie den Gewürzen glattrühren. Radieschen halbieren, fein schneiden und kurz vor dem Servieren mit der Kresse unterheben.
*Bulgur ist kein Hafer-Produkt, sondern vorgekochter Weizen.
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